Hessam Samavatian hat an der Universität für Angewandte Kunst Fotografie bei Gabriele Rothemann studiert und 2017 mit dem umfangreiche Diplom „Im Schatten kein Schwarz“ abgeschlossen. In seinen meist installativen Werken wird die Fotografie oft zum selbständigen Thema und Motiv und nimmt entsprechend ungewöhnliche Formen an. Schwerpunkt sind etwa die chemisch-optischen Eigenschaften der Fotografie, wie die Lichtempfindlichkeit der analogen Materialien, oder die technischen Standards, wie die von den großen Hersteller konfektionierten Bildformate, aber auch die metaphorische Lesbarkeit der Fotografie als Schatten oder Gefäß. Hessam Samavatian greift die Symbolik von Begriffen wie „Candela“ auf oder fokussiert auf Momente, die anders als der herkömmliche „entscheidende Augenblick“ sind, wie zB jener Moment, in dem das Licht durchs Kameraobjektiv tritt und ein Bild der Außenwelt ins Kamerainnere holt. Er spielt aber auch mit den Regeln des Kunstmarkts, mit prominenten Vorbildern, kulturellen Traditionen, Literatur uvm. und versteht es dabei, das jeweilige Repertoire in neue und aktuelle Zusammenhänge zu stellen.
Künstlerische Recherchen, technisches Fachwissen und wiederholte Experimente bringen kalkulierte medienspezifische und gleichzeitig poetische und abwechslungsreiche Arbeiten hervor, die immer auch den Betrachter direkt ansprechen können. Als gebürtiger Iraner, der seit 1998 in Wien lebt, sieht sich Hessam Samavatian immer wieder mit den kulturellen Unterschieden, der europäischen versus der persisch/iranische Gedankenwelt konfrontiert, vergleicht deren wissenschaftliche Beiträge zur Optik etwa bzw. verknüpft – meist unbewusst – Elemente dieser verschiedenartigen Traditionen in seinen Werken.